Bedingt durch die zunehmende Funkdichte und den damit verbundenen Frequenzmangel ist eine lückenlose und ungestörte Funkversorgung großflächiger Gebiete mit herkömmlichen Mitteln kaum noch möglich.
Der Einsatz von Antennen mit höherem Standort und Funkgeräten mit höherer Sendeleistung vergrößert zwar die Reichweite, führt jedoch zu störenden Überreichweiten und wird daher von den Frequenzverwaltungsbehörden in der Regel nicht gestattet.
Die Hersteller und Nutzer von Funknetzen sind somit zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den verfügbaren Funkfrequenzen aufgefordert. Als Lösung bietet sich der gleichzeitige Betrieb von mehreren ortsfesten Funkstellen auf einer Frequenz an, da das Vorhandensein mehrerer Sender einen „Auffülleffekt“ in der Funkversorgung bewirkt und somit für eine lückenlose Funkabdeckung sorgt.
Aus dieser Ausgangsposition ist ein sogenanntes Gleichwellenfunk-System entwickelt worden, das eine flächendeckende und frequenzökonomische Funkversorgung des gewünschten Einsatzgebietes auf nur einer Frequenz bzw. einem Kanal ermöglicht.
Diesen Vorteil nutzen die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben - kurz BOS - bei dem Aufbau ihrer Funknetze
Das Gleichwellenfunk-System besteht aus mehreren ortsfesten Funkstellen, die gleichzeitig auf derselben Frequenz arbeiten. Die Anbindung an die Gleichwellensteuerung und die Leitstelle erfolgt in der Regel über Funk-Zubringerstrecken. Eine Drahtanbindung ist alternativ möglich.
Während des Sendevorgangs in Richtung der mobilen Funkteilnehmer werden alle ortsfesten Sender getastet.
In umgekehrter Richtung wird durch den Einsatz eines Empfangs-Diversitysystems lediglich derjenige ortsfeste Empfänger mit dem jeweils besten Empfangssignal durchgeschaltet. Dadurch werden Verwirrungsgebiete mit ihren Störungen vollständig vermieden und ein störungsfreier Empfang wird erreicht.
Der gleichzeitige Betrieb von Sendern auf demselben HF-Kanal führt normalerweise zu Interferenzstörungen, insbesondere in den Überlappungsgebieten mit annähernd gleicher Feldstärke. In diesem Fall muss der Empfänger gleichzeitig die Signale von zwei oder mehreren Sendern verarbeiten.