Die Kernkompetenz von RADIODATA liegt in der Entwicklung, Projektierung und Fertigung
von Funksystemen für sicherheitsrelevante Anwendungen bei den BOS, Versorgungsunternehmen,
für den Bereich ÖPNV und Bahn, Industrie sowie im Bergbau.
In jedem dieser Anwendungsgebiete können im Einsatzfall Menschenleben, hohe materielle Werte und kritische Infrastrukturen von der Funkkommunikation abhängen.
Deshalb sind alle Funksysteme von RADIODATA auf höchste Verfügbarkeit entwickelt. Dies erfordert u.a. eine hohe Sorgfalt bei der Auswahl der Komponenten, die Berücksichtigung verschiedener Redundanzebenen sowie ein umfassendes Steuerungs- und Störmeldesystem, um ggf. doch auftretende Störungen möglichst schnell erkennen und beheben zu können.
Die Errichtung von BOS-Objektfunkanlagen von RADIODATA erfolgt über ein bundesweites Netz qualifizierter Funkfachhändler. Diese enge Zusammenarbeit stellt kurze Reaktionszeiten, lokale Bindung, hohe technische Kompetenz sowie ausreichende Kapazität sicher.
RADIODATA ist Ende 2017 an den Wissenschaftsstandort Adlershof im Südosten Berlins
gezogen. Neben BOS-Objektfunksystemen hat RADIODATA das DMR-System DIPRA mit einer Vielzahl branchenspezifischer Applikationen für Versorger, ÖPNV / Bahn, Industrie und den Bergbau entwickelt.
RADIODATA ist ein aktiver Gestalter des PMR-Marktes. Dies zeigen u.a. Mitgliedschaften und eine aktive Mitarbeit im PMeV, in der DMR-Association, in der ETSI sowie im DIN-Ausschuss für Digitalen BOS-Objektfunk.
Diese Aktivitäten sichern RADIODATA über die Vernetzung mit anderen Marktteilnehmern hinaus eine Mitgestaltung der technischen Regelwerke sowie eine frühestmögliche Information über aktuelle Anforderungen.
Der Hersteller RADIODATA bietet unterschiedliche Systemschränke für die entsprechenden Anwendungen an.
Das BOS-Funksystem Small SAFIR und SAFIR+ von Radiodata ermöglicht durch seinen modernen, kompakten Aufbau die kostengünstige Funkausleuchtung von Städten, Landkreisen und Sonderobjekten wie Stadien, Einkaufszentren, Tiefgaragen, Flughäfen und Messegeländen.
SmallSAFIR-Objektfunkanlagen bestehen aus einem oder mehreren Funkgeräten RD530 sowie der SmallSAFIR-Aktivierungsplatine für die Anschaltung von BMA und FGB. Ein HF-Koppelnetzwerk dient der Zusammenschaltung der HF-Signale aller Funkgeräte.
Das BOS-Funksystem SAFIR+ RD530 ist in Gleichwellentechnik ausgeführt, um gegenseitige
Störungen zwischen den Relaisstellen des Gleichwellenfunksystems untereinander sowie mit
benachbarten Funksystemen auf dem gleichen Kanal auszuschließen. Die Anlage arbeitet im
Duplexbetrieb (optional Simplexbetrieb), die Ausgangsleistung hinter der Duplexweiche ist
zwischen 1 W und 15 W einstellbar. Die Zentrale Funkstelle enthält außer der Gleichwellen-Relaisstelle auch eine Gleichwellensteuerung. Die darin integrierte Empfänger-Diversity gewährleistet durch die Handover-Funktion die höchstmögliche Sprachqualität.
Sowohl die Relaisstellen als auch die Gleichwellensteuerung verwenden für die 4-Draht-Anschaltung die gleiche Baugruppe FDA (Funk-Draht-Anschaltung). Die FDA ermittelt mit Hilfe eines effektiven Messalgorithmus die von den 4-Draht-Leitungen verursachten Dämpfungen (Grunddämpfung und frequenzabhängige Dämpfung) und gleicht diese selbsttätig aus.
Überwachung
Das Störmeldesystem signalisiert Störungen wie Leitungsunterbrechung, Primärspannungsausfall, Akkufehler, VSWR-Fehler, Türkontakt usw. (bedingt teilweise optionale Sensoren) an der Funkstelle oder der Gleichwellensteuerung. Potentialfreie Relaiskontakte erlauben die Einbindung des Störmeldesystems in ein vorhandenes Gebäudemanagement-System.
Schnittstellen
Das Funksystem SAFIR+-RD530 wird von BMA und/oder FGB über einen potentialfreien Öffnerkontakt an der Gleichwellensteuerung oder der Solo-Funkstelle aktiviert.
Eine optionale Logik-Baugruppe oder das Überwachungssystem ARGUS erweitern die Funktionalitäten von der automatischen Deaktivierung bis zur Fernüberwachung der gesamten Anlage.
Ein 6-Draht-Anschluss dient dem potenzialfreien Anschluss der RADIODATA-Sprechstelle, die eine bevorrechtigte Einsprache in den Funk erlaubt.
Zum Anschluss der Antennenanlage steht eine N-Buchse zur Verfügung. Optionale breitbandige Leistungsteiler mit zwei oder vier Anschlüssen ermöglichen den Anschluss von einer oder mehreren Schlitzkabel-Schleifen.
Technische Daten SAFIR+-RD530
DMO-Repeater werden in einer der Betriebsarten DMO-1a oder DMO-1b betrieben.
DMO-1a-Repeater senden das empfangene Signal auf der gleichen Frequenz, jedoch in einem anderen Zeitschlitz, aus. Vorteil von DMO-1a-Repeatern ist, dass nur eine Frequenz für ein Gespräch benötigt wird.
Dem steht als Nachteil gegenüber, dass aufgrund der fehlenden Frequenztrennung zwischen Uplink und Downlink kein optisches Verteilsystem eingesetzt werden kann. Für DMO-1a-Repeater stehen im Frequenzbereich 406,1 MHz bis 410 MHz sechs explizite Objektfunkkanäle zur Verfügung.
DMO-1b-Repeater arbeiten wie das TETRA- Flächennetz im Bereich 380 MHz / 385 MHz bzw. 390 MHz / 395 MHz. Genutzt werden die gleichen Kanäle OV_A und OV_R wie für TMOa-Basisstationen. DMO-1b-Repeater senden das im Unterband empfangene Signal im Oberband wieder aus und benötigen damit ein Frequenzpaar pro Gespräch. Der Abstand von 10 MHz zwischen Sende- und Empfangsband gestattet eine einfache Auftrennung der Frequenzbänder und damit den problemlosen Anschluss an optische Verteilsysteme.
DMO-Repeater können mittels geeigneter Koppelnetzwerke mit allen anderen Betriebsarten von Objektfunksystemen kombiniert betrieben werden. So ermöglicht die Kombination von DMO- und TMO-Repeatern sowohl die Anbindung an die Leitstelle (über TMO) als auch einen vom Flächennetz unabhängigen Einsatzstellenfunk.
Für DMO-Repeater werden Fahrzeugfunkgeräte mit spezieller Firmware eingesetzt. Diese Geräte enthalten keine BSI-Karte. Eine Entschlüsselung der übertragenen Gespräche, ein Mithören oder ein Einsprechen am DMO-Repeater sind also nicht möglich.
DMO-1b-Repeater senden regelmäßig ein sogenanntes Presence-Signal, damit die Endgeräte Kenntnis von dem Repeater erhalten und sich einbuchen können.
Laut ETSI EN 300396-10 darf ein DMO-1b-Repeater, welcher das Presence-Signal eines anderen DMO1b-Repeaters auf dem gleichen Kanal empfängt, selbst kein Presence-Signal mehr aussenden, da der Kanal in diesem Fall als belegt gilt. Für benachbarte BOS Objektfunkanlagen würde das bedeuten, dass die zuerst aktivierte Anlage den Betrieb weiterer DMO-1b-Anlagen auf dem gleichen Kanal in Sendereichweite verhindert.
Das ist unter Sicherheitsaspekten für BOS-Objektfunkanlagen natürlich nicht akzeptabel.
Die in mehrkanaligen DMO-1b-Objektfunkanlagen von RADIODATA enthaltenen Koppelnetzwerke unterdrücken empfangene Presence-Signale anderer Anlagen, bevor sie von den DMO-1b-Repeatern erkannt werden können. Dies ermöglicht den Parallelbetrieb mehrerer Anlagen auf dem gleichen DMO-Kanal in benachbarten Objekten. Einkanalige DMO-1b-Objektfunkanlagen benötigen ein optionales Koppelnetzwerk, um Presence-Signale benachbarter Anlagen zu unterdrücken.
Technische Daten DMO-Repeater
Autarke TETRA-Basisstationen (TMOa) ermöglichen einen vom Flächennetz unabhängigen Inselbetrieb innerhalb und rund um das Objekt. Vorteil gegenüber DMO-1b-Lösungen ist die höhere Frequenzeffizienz, da die Basisstation auf einem Frequenzpaar drei Kommunikationskanäle und einen Organisationskanal zur Verfügung stellt. Darüber hinaus ermöglicht die TMOa-Basisstation auch SDS und Notrufe.
TMOa-Basisstationen nutzen die gleichen Frequenzen OV_A und OV_R wie DMO-1b-Lösungen. Um benachbarte TMOa-Anlagen voneinander zu entkoppeln, kann neben der Frequenz auch der Colour-Code genutzt werden. Insbesondere bei der Installation einer Anlage in einem Gebiet mit vielen anderen Objektfunkanlagen muss auf eine Begrenzung der Funkausleuchtung auf das zu versorgende Objekt geachtet werden, da Überreichweiten ein unkontrolliertes Umbuchen der Endgeräte zur Folge haben können.
RADIODATA verwendet die TMOa-Basisstation TB3p des Herstellers Airbus. Diese Basisstation ist technisch ausgereift, sehr kompakt, unterstützt alle geforderten Funktionalitäten und ist wahlweise mit einem oder zwei HF-Trägern verfügbar. Die hohe Energieeffizienz ermöglicht kleine und wirtschaftliche USV-Lösungen. Die volle Kompatibilität der TB3p mit den Basisstationen TB3, mit denen die BOS-Flächenversorgung realisiert wurde, ermöglicht die Einbindung der TB3p als einziger TMOa-Basisstation in das Flächennetz.
TMOa-Anlagen stellen ein vom BOS-Flächennetz unabhängiges TETRA-Netz mit eigenem Mobile Network Code (MNC) dar. Während der MNC für das Flächennetz 1001 lautet, stehen für TMOa-Anlagen die MNC 1010 und 1011 zur Verfügung. TMOa-Anlagen dürfen ausschließlich deutsche BOS-Geräte registrieren, auch wenn diese nicht in der Teilnehmer-Datenbank der TMOa-Basisstation eingetragen sind. Für das Einbuchen werden zwei Verfahren genutzt; ITSI-Attach oder DAIM (Dynamic Air Interface Migration). Die Basisstation TB3p von Airbus unterstützt beide Verfahren. Beim ITSI-Attach meldet sich das Endgerät mit dem manuell ausgewählten MNC (1010 oder 1011) an. Die Basisstation fragt ab, ob das Endgerät TEA2 (TETRA Encryption Algorithm für EU-Behörden) und E2EE (End to End Encryption nach BSI-Standard) unterstützt. Ist dies der Fall, wird das Endgerät von der TMOa-Basisstation akzeptiert und registriert.
Für eine Migration per DAIM wählt der Nutzer eine TMOa-Gruppe und wechselt per Roaming in das TMOa-Netz. Die Basisstation registriert das Gerät nach Prüfung von Heimatnetzkenner (1001) und der Unterstützung von E2EE durch das Endgerät. Bei beiden Verfahren ist die Abhörsicherheit durch Verwendung der E2EE-Verschlüsselung sichergestellt.
Die Kommunikation erfolgt ausschließlich auf den je 10 pro Träger (OV_A oder OV_R) von der BDBOS festgelegten Gesprächsgruppen.
Reicht die Basisstation alleine nicht aus, um das gesamte Objekt funktechnisch und unter Berücksichtigung der geforderten Redundanz auszuleuchten, ermöglicht ein optisches Verteilsystem die Aussendung der Signale der TMOa-Basisstation an mehreren Funkstandorten.
TMOa-Basisstationen können bei entsprechenden Vorgaben der fordernden Stelle auch mit andern Betriebsarten wie TMO-Repeatern oder analogen Kanälen kombiniert werden.
Technische Daten TB3p
Das neue Steuerungs- und Überwachungssystem ARGUS ersetzt in digitalen BOS-Objektfunkanlagen die bisher verwendeten Logo-Steuerungen und ermöglicht deutliche Kostensenkungen bei Inbetriebnahme und im Betrieb. Ermöglicht wird dies zum einen durch die umfassende und übersichtliche Parametrierbarkeit der Anlage per Browser entsprechend den sehr unterschiedlichen Forderungen der Feuerwehren. Außerdem erleichtert das neue Anschlussterminal die Anbindung von FGB, BMA und ständig besetzte Stelle.
Um die Wartungskosten zu senken und die Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen, unterstützt das integrierte LTE-Modem zukünftig viele Funktionen wie das automatische Versenden von Fehlermeldungen per E-Mail oder SMS, die Fernabfrage von Anlagenzustand, Log-Datei und hinterlegten Dokumenten sowie die Fernsteuerung ausgewählter Parameter.
Aufbau von ARGUS
ARGUS ist ein zentraler Steuerrechner mit Webserver, welcher in die Objektfunkanlage integriert ist. Der Steuerrechner ist mit sämtlichen Komponenten des Funksystems vernetzt. Der ARGUS-Controller bietet dafür Schaltkontakte (z.B. für die Anbindung von FGB, BMA oder USV), analoge Eingänge (z.B. für Reflektometer zur Messung der HF-Leistung), serielle Schnittstellen (z.B. zur Steuerung analoger Relaisstellen), Ethernet-Schnittstellen (aktive Funkkomponenten) sowie SNMP-Schnittstellen.
ARGUS stellt den Anlagenzustand am Gerät selbst sowie im Webserver dar und ermöglicht die Parametrierung aller Komponenten sowie die Definition und Ausgabe differenzierter Fehlermeldungen.
Das integrierte LTE-Modem ermöglicht die vollkommen ortsunabhängige Nutzung dieser Funktionen über einen Browser. Fehlermeldungen werden nicht nur über Kontakte ausgegeben, sondern auch als SMS oder E-Mail versendet. Eventuell auftretende Störungen werden dem Inhaber des Wartungsvertrags unverzüglich als differenzierte Fehlerbeschreibung mitgeteilt, welcher aus der Ferne auf die Anlage zugreifen und weitere Analysen vornehmen oder einen Vor-Ort-Einsatz vorbereiten kann. Dieses Verfahren erhöht die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Service und erhöht die Verfügbarkeit der sicherheitsrelevanten Anlage.
Typisches Beispiel für die Vorteile eines Fernzugriffs ist die Deaktivierung eines oszillierenden TMO-Repeaters, um schnell die Beeinflussung der Anbinde-Basisstation zu beenden.
ARGUS bietet die folgenden Funktionen (bezogen auf SW-Version 19.37-00):
Bareither + Raisch
Funktechnik GmbH & Co.KG
Hertichstraße 52
D-71229 Leonberg
Tel.: (07152) 928 90 - 0